Zimmerberg
Sihltal

 «Nachhaltig lernen – nachhaltig leben?»

15. Bildungskonferenz Zürich Park Side setzt Impulse für die Zukunft.

Rund 180 Lehrpersonen, Schulleiter:innen und Bildungsinteressierte aus Politik und Wirtschaft kamen am 25. März 2025 in Rüschlikon zusammen, um sich über eine nachhaltige Bildung und deren Einfluss auf eine lebenswerte Zukunft auszutauschen. Es wurde deutlich: Bildung ist nicht nur ein Mittel zur Wissensvermittlung – sie ist ein zentraler Hebel für gesellschaftliche Transformation.

Ein zentrales Thema der Konferenz war die Notwendigkeit, ökologische, soziale und wirtschaftliche Aspekte stärker miteinander zu verknüpfen. Nachhaltigkeit darf nicht nur in den MINT-Fächern behandelt werden, sondern muss als Querschnittsthema in alle Bildungsbereiche integriert sein. Acht Expert:innen aus Wissenschaft, Wirtschaft und Bildung betonten, dass es nicht reicht, Wissen zu vermitteln – Schulen müssen junge Menschen dazu befähigen, kritisch zu denken, Lösungen zu entwickeln und aktiv zu handeln. „Es geht nicht nur darum, dass Schüler:innen verstehen, warum Nachhaltigkeit wichtig ist. Sie müssen auch die Möglichkeit haben, selbst wirksam zu werden“, betonte Siegfried Seeger in seinem Vortrag.

Vom Fussabdruck zum Handabdruck
In verschiedenen Vorträgen wurde hervorgehoben, dass die grösste Herausforderung darin liegt, Erkenntnisse in konkretes Handeln umzusetzen. Der Fokus lag dabei auf dem „Handabdruck“-Ansatz – also der Blick darauf, was jede:r Einzelne aktiv für eine nachhaltige Zukunft tun kann, anstatt sich nur auf den eigenen ökologischen Fussabdruck zu konzentrieren. Referierende zeigten anhand praxisnaher Beispiele, wie nachhaltige Themen fächerübergreifend vermittelt werden können: durch Klimaprojekte im Kunstunterricht, soziale Gerechtigkeitsfragen im Sprachunterricht oder ressourcenschonende Schulkantinen.

Ein weiterer Schwerpunkt lag auf der nachhaltigen Entwicklung von Kindern und Jugendlichen. Prof. Dr. med. Oskar Jenni zeigte auf, dass psychische Belastungen und Leistungsdruck bei jungen Menschen zunehmen. Die Ursachen sind vielfältig – von gesellschaftlichen Erwartungen bis hin zu globalen Unsicherheiten. Dennoch seien Kinder nicht weniger resilient als früher, betonte Jenni. Entscheidend sei, dass sie stabile soziale Beziehungen, Geborgenheit und Freiräume erhalten. „Schulen müssen nicht nur Wissen vermitteln, sondern auch Räume schaffen, in denen sich Kinder sicher fühlen und entwickeln können“, so Jenni.

Die Veranstaltung endete mit einem klaren Appell: Bildung darf sich nicht auf das Klassenzimmer beschränken. Sie muss junge Menschen ermutigen, ihre Zukunft aktiv mitzugestalten. Die 15. Bildungskonferenz bot zahlreiche Denkanstösse und Inspiration für Lehrpersonen, Forschende und Entscheidungstragende – mit dem Ziel, nachhaltige Bildung nicht nur zu diskutieren, sondern konkret umzusetzen.

Sponsoren: ZIS Zurich International School.

Die 16. Bildungskonferenz findet am 10. März 2026 erneut im Gottlieb Duttweiler Institute in Rüschlikon statt.