Zimmerberg
Sihltal

9. Innovationsforum Zürich Park Side

In diesem Jahr stand das Innovationsforum unter dem Motto «Nachhaltigkeit – Lust oder Frust?». Als Referenten traten Marcel Niederberger (V-ZUG), Enrico Baumann (ELEKTRON AG) und René Schneider (Schneider Umweltservice) auf. Sie berichteten aus der Praxis und teilten wertvolle Einblicke und Ideen aus ihren Unternehmen. Die Veranstaltung fand im Bocken in Horgen statt und wurde erneut grosszügig von der Zürcher Kantonalbank unterstützt.

Stefan Lüthi, Standortförderer der Region Zimmerberg-Sihltal, eröffnete das Forum mit den Worten: «Nachhaltige Entwicklung bedeutet, die Bedürfnisse der Gegenwart zu befriedigen, ohne zu riskieren, dass zukünftige Generationen ihre eigenen Bedürfnisse nicht decken können» (Brundtland-Kommission, 1987). Zudem erläuterte er den Triple-Bottom-Line-Ansatz, nach dem eine Organisation dann nachhaltig handelt, wenn sie wirtschaftliche, ökologische und soziale Ziele gleichwertig verfolgt. Vor diesem Hintergrund betonte Stefan Lüthi, dass das Ziel der Veranstaltung darin bestehe, dass alle Teilnehmenden mindestens ein konkretes Beispiel oder einen umsetzbaren Tipp mit nach Hause nehmen können.

Bei V-ZUG hat das Thema Nachhaltigkeit schon lange einen hohen Stellenwert, erklärte Marcel Niederberger. Ein zentrales Element dabei ist die Kreislaufwirtschaft. Ein wichtiger Aspekt ist der Einbezug von lokalen Lieferantinnen und Lieferanten. So werden beispielsweise Verpackungskartons und Sockel von Waschmaschinen recycelt bzw. wiederverwendet. Mit ihrer «Fabrik der Zukunft – von der Produktion zur Rückproduktion» haben sie eine innovative Pilotfabrik ins Leben gerufen. Auch das Modell der Arbeitsgruppe «Sustainable Workforce», die aus Mitarbeitenden aller Unternehmensbereiche besteht, habe sich laut Marcel Niederberger sehr bewährt.

Schneider Umweltservice treibt das Thema Nachhaltigkeit ebenfalls innovativ voran. Die Fahrzeugflotte wird schrittweise auf Elektrofahrzeuge umgestellt – jede Neuanschaffung soll künftig elektrisch sein, erklärte René Schneider. Auf den Dächern ihrer Recycling-Center sind Solarmodule installiert, und für die Reinigung der Fahrzeuge wird Regenwasser genutzt. Eine wesentliche Herausforderung ist die Akzeptanz der Recyclingbetriebe in der Nachbarschaft. Positiv hervorzuheben sind die wachsende Sensibilisierung der Gesellschaft sowie die zunehmende Eigenverantwortung im Hinblick auf die Kreislaufwirtschaft.

Enrico Baumann eröffnete sein Referat mit den Worten: «Mit Nachhaltigkeit in der DNA zum Erfolg». Für Elektron spielt die Einbindung der Mitarbeitenden eine zentrale Rolle. Ihre Vision lautet: «Wir streben nach technischen Lösungen, die unser Leben auf einzigartige Weise verbessern, ohne die Umwelt zu belasten». 2021 haben sie erfolgreich damit begonnen, klimafreundliche Leuchten einzusetzen, und konnten dieses Konzept 2022 auf ihr gesamtes Sortiment ausweiten. Ihre Nachhaltigkeitsstrategie basiert auf drei Initiativen: Erstens die Reduktion der CO2-Emissionen bis 2030, zweitens das Prinzip «Reduce, Reuse, Recycle» und drittens das «Social Hero-Programm», das Massnahmen zur Förderung von Bildung und Gesundheit für die Mitarbeitenden umfasst.

In den anschliessenden moderierten Tischgesprächen wurde intensiv über die Bedeutung, Erwartungen und Hürden der Nachhaltigkeit in KMU diskutiert. Zusammengefasst lassen sich einige zentrale Botschaften hervorheben: Vieles wird intuitiv und selbstverständlich gehandhabt, oft aus dem Bauchgefühl heraus. Schon kleine Massnahmen können eine grosse Wirkung erzielen. Kundinnen und Kunden sind zunehmend bereit, höhere Preise für Produkte mit längerer Lebensdauer zu zahlen. Grössere Unternehmen nehmen dabei eine Vorreiterrolle gegenüber kleineren ein. Eine erfolgreiche Umsetzung von Nachhaltigkeit erfordert jedoch, dass diese vorgelebt und konkrete Beispiele aufgezeigt werden.